Warum züchten wir Buckfast und Carnica?

Nichts wird in der Imkerschaft so kontrovers diskutiert wie die Wahl der Bienenrasse.

Ja, eigentlich könnte dieses schon als monokausale Auseinandersetzung betrachtet werden, quasi wie ein Boxkampf, der im Vorabendprogramm angekündigt wird:

CARNICAIMKER VS. BUCKFASTIMKER

Fisch oder Fleisch? - Wir nehmen klar Stellung:

Wir, damit meine ich meinen Mann Ramunas und mich, sind reine Buckfastimker. Wir lieben ihre Eigenschaft der Schwarmträgheit und sie erlaubt uns, Bienenstände bis zu 120 km von unserem zuhause dauerhaft zu halten und e r f o l g r e i c h zu bewirtschaften.

Unsere Liebe und Verbundenheit zu der Buckfastzucht bezeugen wir auch dadurch, dass wir F0 - Buckfastköniginnen (im Volksmund Reinzuchtköniginnen) an Vermehrungsbetriebe abgeben, um die Buckfastbiene zu erhalten. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, so gut wir können.

Vor dem Hintergrund, dass wir als Berufsimker schwarmträge Bienenvölker benötigen, ist die Buckfast für uns die bessere Biene.

Dies bedeutet aber nicht, dass nicht auch die Carnicabiene ihre Berechtigung hat. Die Carnica holte in der Vergangenheit gehörig an Qualität auf und wer von uns einmal reine Carnicavölker sehen durfte - wohl nur die wenigsten von uns können dies von sich sagen, sind doch die meisten Carnicaimker schon lange keine solchen mehr sondern glückliche Besitzer von F 7 und F 8 Anpaarungen deutscher Landrassebienen - schätzt ihre vielen guten Eigenschaften.

Warum sollen die echten und guten Eigenschaften nicht erhalten werden? Wir haben immer 10 bis 15 Prüfvölker der Zuchtrichtung Carnica in unserem Garten und sind mit ihren Eigenschaften zufrieden. Eine wunderbare Frühjahrsentwicklung, guter Honigertrag, weiße Honigdeckelung - ein Traum.

Der Nachteil der Schwarmneigung ist leider reel (sorry, liebe Carnicazüchter)und benötigt immer eine erhöhte Aufmerksamkeit, verbunden mit wöchentlicher Revision aller Völker dieser Zuchtrichtung, aber bei dieser Völkerzahl ist das Problem zu händeln.

In der Carnicazucht sind wir ein reiner Vermehrungsbetrieb und arbeiten mit österreichischen und slowenischen Züchtern zusammen. Zur Anpaarung nutzen wir die allgemein bekannten Belegstellen, selektieren aber dann genauso akribisch wie in der Buckfastzucht weiter.

In der Zeit, in der wir neben der Buckfastbienenzucht die Carnicabienen vermehren, sind wir auf viele Feindseligkeiten gestoßen, und zwar von denen, die selbst jahrelang aufgrund ihrer Bienenwahl (Buckfast) von den "bösen" Carnicazüchtern diskriminiert wurden, so z. B. ein Buckfastzüchter und Betreiber einer Belegstelle, der unser "Tun" als unseriös empfand und versuchte, uns öffentlich an den Pranger zu stellen.

Weil wir so offen auf unserer Internetseite über diese Erfahrungen berichten, brach kürzlich ein "buckfastlastiger" Wissenschaftler jeglichen Kontakt zu uns ab.

Gepeinigte wurden zu Peinigern ...

Natürlich ist hier die Grundeinstellung in Deutschland, imkerliche Belange und anstehende Entscheidungen "pro-carnica" zu beurteilen und entsprechend zu verfahren, als Hauptursache für den immerwährenden Zwist zwischen den Parteien anzusehen. Auch für uns ist es unerträglich, nach über 80 Jahren der Züchtung der Buckfastbiene durch Br. Adam noch Zweifel über ihre Erbfestigkeit und die Gefahren der Aufspaltung bei Buckfaststämmen hören zu müssen, besonders dann, wenn diese Vorwürfe von Menschen kommen, die es wirklich besser wissen müßten, nämlich von Bienenwissenschaftlern.

Da liegen dann die Nerven blank; alte Rechnungen werden dann eben sehr manigfaltig beglichen und nicht immer trifft es den Richtigen.

Allerdings waren wir nie politisch motiviert und möchten uns auch nicht vor einen "Karren" spannen lassen, egal, ob hier die Carnica- oder die Buckfastbiene gezogen werden soll. Auch haben wir es schon lange aufgegeben, Verständnis dafür aufzubringen, dass sich Carnica- und Buckfastlager dauernd "in den Haaren" liegen.

Mein Mann hat viele Jahre als Wirtschaftsdirektor und Manager das Dreifache dessen verdient, was wir mit unseren Bienchen bescheiden erwirtschaften.

Es reicht zum Leben und das Wichtigste: Wir sind glücklich. Wer hier Profitgier vermutet, neigt wohl selbst zur besagten Unseriosität.

Unterbelichtete Geister gibt es leider auch unter Buckfastimkern, doch wird dies nichts an unserer Entscheidung ändern, auch in Zukunft eine sehr gute Buckfast- und Carnicabiene zu züchten.


Bei uns galt und wird immer gelten: "Wer die Wahl hat, hat ..."


Informationen zur Buckfast und zur Carnica:

GESCHICHTE von BR. ADAM UND SEINEN BUCKFASTBIENEN
http://perso.fundp.ac.be/~jvandyck/homage/biogde.html


GESCHICHTE DER CARNICABIENE
Guido Sklenar http://www.bienenzucht.de/linie_sklenar.htm
ACA http://www.aca.at/

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