die Carnicabiene

Wir Imker nennen sie kurz und liebevoll CARNICA und meinen eigentlich die Krainer oder Kärntner Biene.

Es handelt sich hierbei um eine natürlich entstandene Rasse (apis mellifica carnica), hervorgegangen aus der Westlichen Honigbiene. Durch ihre große Volksstärke und eine sehr gute Frühjahrsentwicklung hat sie innerhalb kurzer Zeit nach ihrer Verbreitung im deutschsprachigen Raum ihre Schwester, die Dunkle Europäische Biene (apis mellifica mellifica), verdrängt. Charakterlich wurde die Carnicabiene von ihrer klimatisch kontinental dominierten Heimat (nördlicher Balkan) geprägt; sie bevorzugt heiße Sommer und kalte Winter.

Die Überwinterung der Carnica vollzieht sich in verhältnismäßig kleinen Völkern mit dem Vorteil, dass der Imker bis zu 5 kg an Winterfutter einsparen kann (wieder im Vergleich zur Buckfast). Die Frühjahrsentwicklung erfolgt rasant mit einem heftigen Schwarmtrieb, der autochthon (ursprünglich) und daher nur schwer züchterisch zu bearbeiten ist. Im Sommer stellt die Carnica während der Trachtpausen das Brutgeschäft fast vollständig ein. Diese sehr gute graue Biene ist für unsere klimatischen Verhältnisse zu empfehlen und verspricht besonders eine reiche Frühtrachternte. Empfehlen können wir die Carnicabiene besonders Hobbyimkern mit bis zu 10 Völkern, die - mit einem vernünftigen Zeitmanagement ausgestattet und die Schwarmverhinderung immer im Auge behaltend - gute imkerliche Erfolge mit dieser Biene haben werden.

Grundsätzlich ist die bis heute verbreitete Zuchtmethode der Carnicazüchter, Zuchtstoff und die daraus resultierenden Zuchtlinien nur aus einem Urvolk abzuleiten, kritisch zu bewerten. Da durch diese züchterische Maßnahme die genetische Variabilität sehr stark eingeengt ist, schwebt die Gefahr der strengen Inzucht wie ein Damoklesschwert über viele Carnicalinien. Vor dem Hintergrund der Lücken im deutschen Belegstellensystem wirkt sich eine unerkannte Blutauffrischung sehr belebend auf die oben genannten Zuchtbemühungen aus und verhindert so manche Enttäuschung in der Zuchtarbeit. Die Carnicazüchter, mit denen wir zusammen arbeiten, sind verantwortungsvoll genug und importieren (in bester Buckfastmanier) aus Slowenien, Österreich und Ungarn regelmäßig neues, vorgeprüftes Material.

Züchterisch bearbeitete Linien wie TROISECK, SKLENAR oder PESCHETZ sind also wieder auf dem Vormarsch.

Gäbe es einen "Steckbrief für Carnica", würde dieser so aussehen:

  • schnelle Frühjahrsentwicklung
  • Brutpausen während der Trachtlücken
  • große Sanftmut
  • schwacher Bautrieb
  • große Schwarmneigung
  • gute Orientierungsleistung
  • schwach ausgeprägter Hang zur Räuberei
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